Altstädtisches Rathaus mit Roland-Figur
Aufnahmezeit: 10.04.2019
Ein erster Rathausbau der Altstadt befand sich schon Ende des 13. Jahrhunderts am Altstädtischen Markt. Um das Jahr 1468 wurde der alte Holzbau ersetzt. Der Baumeister des roten Backsteinbaus ist unbekannt. Als 1715 die bis dahin selbstständigen Städte Altstadt und Neustadt zur Stadt Brandenburg an der Havel vereinigt wurden, entschied man sich, das Neustädtische Rathaus als Sitz zu nutzen.
Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Gebäude zu einer Barchentmanufaktur umgebaut. Danach war es Warenlager, Kaufhalle, Kornmagazin und Stadtgericht.
Heute wird das Haus nach über 300 Jahren wieder als Sitz der Stadtverwaltung genutzt.
Die Rolandsfigur geht auf den mittelalterlichen Volkshelden Hruotland zurück, der als treuer Vasall Karls des Großen bei einem Gefecht im Jahre 778 fiel. Die Figur war in mittelalterlichen Städten ein Symbol rechtlicher Selbstständig, Unabhängigkeit von Kirche und Adel und für die Freiheit des Bürgertums.
Der Roland in Brandenburg wurde 1474 aus Sandstein geschaffen. Er hat eine Höhe von 5,35 Meter. In seiner rechten Hand hält er ein Schwert, in der linken einen Dolch. Ursprünglich stand der Roland auf dem Neustädtischen Markt. Nach dem Krieg wurde die Figur auf den Altstädtischen Markt umgesetzt, da das Rathaus in der Neustadt zerstört war.
Auf dem Kopf trägt der Roland ein Büschel Donnerbart. Der Legende nach soll die Pflanze den Roland vor Blitzschlag schützen.